(andrew kelp, qunatum k)
Stellen wir uns einen kleinen Jungen vor, der das Gefühl hat, alleingelassen zu werden, weil er während seiner Kindheit bei einem Kindermädchen gelassen wird. Das kann in ihm durchaus einen Eindruck erwecken, der sich auf seine Fähigkeit zukünftige Beziehungen einzugehen, auf seine Selbstachtung und auf sein eigenes Verhalten als Vater auswirkt.
Jede Erfahrung spaltet sich nach den Gesetzen holographischer Fraktale mit Einflüssen von immer weiter wachsender Komplexität ab. Er hat heute vielleicht Flugangst oder Heimweh im Urlaub oder er ist selbst unfähig dauerhafte Beziehung zu erhalten. Wie ein Virus in gesunde Zellen eindringt, so kann eine Emotion eine ansonsten gesunde Lebenseinstellung korrumpieren.
Sobald er sich mit diesen Themen beschäftigt, wird sein fraktaler Verstand diese Verbindungen finden und sie werden sein Verhalten bestimmen.
Dieses Trauma könnte zwar untätig und isoliert in seinem Gedächtnis gespeichert sein, aber es könnte dennoch so dramatisch sein, dass es eine ganze Reihe zukünftiger Erfahrungen beeinflusst.
Im Wesentlichen hat ein zentrales Ereignis all diese unbedeutenderen Erlebnisse geschaffen, die alle in dem sich wiederholenden Muster
der Verlassenheit begründet sind. Das ist wirklich fraktal, mit einer Explosion von immer komplexeren Verwicklungen, die alle die Kodierung dieses ursprünglichen Samen in sich tragen.
Das Modell, das sich mir hier aufdrängt, ist das einer enormen Reihe isolierter Erinnerungen, die in einem zweidimensionalen Format festgehalten werden. Unser Geist besitzt den Schlüssel zu dieser persönlichen Liste, und sobald wir bewusst an eine Person, ein Ereignis oder eine Erinnerung denken, greifen wir auf diese einfache Liste zurück und entwickeln durch unsere Nervenbahnen fraktale Assoziationen.
Sobald wir unsere Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken, wird diese fraktale Entwicklung ausgeblendet, kann aber jederzeit wieder aktiviert werden, wenn wir unsere Aufmerksamkeit wieder auf diesen Punkt lenken. Unsere Erinnerungen könnten also isolierte Bezugspunkte sein, die selbst dann als Tatsachen abgespeichert sind, wenn es sich um falsche Wahrnehmungen des tatsächlichen Geschehens handelt. Sie sind nur offen für neue Deutungen, aber die Ereignisse selbst können nicht verändert werden.
Es ist unsere bewusste Aufmerksamkeit, die dieses Potential erweitert und die unser wahres Wesen als komplexe menschliche Wesen ausmacht.
Es taucht noch ein anderer interessanter Aspekt auf. Wenn unser Verstand fraktaler Natur ist und Fraktale unbegrenzt sind, besteht die Gefahr, dass wir unsere Nervenbahnen überladen und unser innerer Computer abstürzt. Das gilt besonders für diejenigen, die sich ständig Sorgen machen oder ständig unter Stress stehen, da dies zu falschen Assoziationen und potentiell obsessiven Zwangsgedanken führen kann.
Wenn eine Erfahrung oft genug wieder hervorgeholt wird, könnte die ständige Wiederholung desselben fraktalen Gitters schließlich zu
einem festgelegten Nervennetz führen, das dann im Gehirn fest verdrahtet würde. Das Fraktal wird schwächer, aber die Erinnerung beginnt sich fest mit einer bestimmten emotionalen Reaktion zu verbinden.
Wenn die Wirkung angenehm ist, könnte diese Verdrahtung zu Suchtverhalten führen, da das Programm immer wieder wiederholt wird. Wir haben beim ersten Mal die Wahl, aber wenn wir es wiederholen, verlieren wir diesen freien Willen. Die Rezeptoren in unseren neuen Zellen entwickeln sich so, dass sie Neuropeptide erhalten, die durch diese spezielle Emotion ausgelöst werden und wir werden schnell abhängig von dieser Art Verhalten und der chemischen Ausschüttung, die es erzeugt.
Es kann Sucht nach Liebe, Sex, Einkaufen, nach allem was diesen Rausch erzeugt sein. Wenn Sie das visuell aufnehmen möchten, dann gibt es in dem Film ‚What the bleep do we know„ eine wunderbare Darstellung dieses Prozesses und es lohnt sich, das einmal anzuschauen.
Falls die Verhaltensreaktion auf die Erinnerung schlecht ist und vielleicht von Angst, Schuld oder Sorge begleitet wird, kann sich das auch fest im Gehirn verdrahten. Es kann sich eine Phobie entwickeln, oder vielleicht ein Zustand eines allgemeineren Unbehagens bei jeder Erfahrung, die entfernt an das Hauptproblem erinnert.
Beispielsweise könnte sich bei jemandem, der Angst davor hat, auf der Straße Fremden zu begegnen, diese Angst in einen dauernden Zustand der Sorge verwandeln, wenn es sich oft genug wiederholt. Die Nervenbahn könnte so‚ ausgetreten„ sein, dass sie praktisch alles auf ihre Spur zieht. Klienten mit Phobien und vergangenen Traumata, die mich aufsuchen, haben oft ständig ein bestimmtes Maß an Sorgen, weil das besondere Problem ein allgemeines Gefühl des Unbehagens schafft.
Dieser Prozess kann noch einen Schritt weitergehen. Eine Serie zusammenhängender negativer Vorfälle kann dazu führen, dass sich eine negative Grundeinstellung entwickelt. In der Behandlung ist die Arbeit an diesen Grundeinstellungen ein wirksamer Weg, der dabei hilft, einige wenig hilfreiche, festverdrahtete Nervenbahnen aufzulösen. Beispielsweise mag eine Person, die eine Reihe negativer Erfahrungen mit dem
anderen Geschlecht gehabt hat, die Überzeugung entwickeln, dass „Beziehungen den Aufwand nicht wert sind‟ oder das „Liebe wehtut‟ oder dass sie ‚ihr wahres Selbst nicht ausdrücken kann„. Wenn ich diese Überzeugungen in einen Muskeltestdurchgang gebe, kann ich Heilenergie durch die ganze Serie schicken und hoffentlich die negativen Ergebnisse tausender einzelner Vorfälle löschen. Der Gebrauch dieses Handbuchs hat dieselbe Wirkung.
Diese Konzepte kann man bei allen Assoziationen und Erinnerungen anwenden, aber
es ist besonders wichtig, wenn wir gestresst, wütend oder niedergeschlagen sind, da
dann der primitive Teil des Gehirns aktiv wird. Dieser Teil des Gehirns entwickelte
sich zum Schutz vor unmittelbarer Gefahr und er rät uns, entweder wegzurennen oder
uns umzudrehen und zu kämpfen, wenn das angemessen ist. Diese Art von
Anpassungsmuster ist Teil unserer Natur und es kann Tausende Jahre dauern bis wir
uns darüber hinaus entwickelt haben. In der Zwischenzeit formt es weiter unsere
Lebenseinstellung und beeinflusst unsere Reaktionen auf die Geschehnisse des
Lebens.
Selbst wenn eine schlechte Erinnerung unsere Überzeugungen und unser Verhalten
in der Zukunft nicht beeinflusst, bleibt sie doch eine schlechte Erinnerung, die im
Unbewussten schwärt und schließlich unserer Gesundheit schadet. Sie wartet noch
darauf, dass wir sie loslassen.
Ich glaube es lohnt sich die Hauptpunkte und Hauptannahmen hier
zusammenzufassen:
1. Unsere Erinnerungen werden als einfache, nicht verbundene Bezugspunkte
festgehalten.
2. Unser Gehirn greift ständig auf Erinnerungen zu und sucht nach
Erfahrungen, die als Bezugspunkt bei der Entscheidung über zukünftiges
Verhalten dienen.
3. Die Nervenbahnen in unserem Gehirn, die diese Erinnerungen verarbeiten,
sind von Natur aus fraktal.
4. Wenn ein Fraktal oft genug wiederholt wird, wird das mit ihm verbundene
Verhalten fest im Gehirn verankert
5. Wir verlieren dann zu einem gewissen Teil die Entscheidungsfreiheit darüber,
wie wir auf zukünftige Erfahrungen reagieren, insbesondere wenn der
primitive Teil des Gehirns beteiligt ist.
6. Als gut wahrgenommene Erfahrung können süchtig machen
7. Als schlecht wahrgenommene Erfahrungen können zu Phobien werden.
8. Genügend schlechte Lebenserfahrungen können zu negativen
Grundüberzeugungen führen.
9. Selbst isolierte negative Emotionen wollen geheilt werden.
Fraktale Heilung des Verstandes